Totentänze

Graphiken aus der Sammlung Hartmann

In der Ausstellung vom 30. September bis 30. November 2017 wurden Werke unterschiedlicher Künstler gezeigt, unter anderem von Claudia Berg - Josef Ebnöther - Madeleine Heublein - Setsuko Ikai - Harry Jürgens - Lisa Kölbl-Thiele - Mamu - Peter Marggraf - Heidrun Rueda - Hans Ticha 

Setsuko Ikai: Totentanz oder Nirwana, 2011. Sammlung Hartmann im Dommuseum Hildesheim; © Dommuseum Hildesheim, Foto: Florian Monheim

Setsuko Ikai: Totentanz oder Nirwana, 2011. Sammlung Hartmann im Dommuseum Hildesheim; © Dommuseum Hildesheim, Foto: Florian Monheim

Für die im späten Mittelalter erstmals aufkommenden Bilder des Totentanzes ist die Gleichheit aller Menschen im Tod charakteristisch. Die hierarchisch aufgeführte Ständereihe wird von Todesfiguren zu einem Tanz zusammengeführt. Stets wurden die bildlichen Darstellungen von Texten begleitet und dienten zur Mahnung der Lebenden. Auch nach dem Mittelalter wurde der Totentanz immer wieder aufgegriffen, doch wandelte sich das Interesse an diesem Bildmotiv zunehmend. Die Einbindung in die geistliche Aufgabe wurde dabei ein Stück weit aufgegeben und andere Elemente traten in den Vordergrund. Bis heute befassen sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit dem Totentanz als Reflexion über die Sterblichkeit und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens.

Das Dommuseum zeigte anlässlich des 85. Geburtstages des Stifters eine Auswahl der im Jahr 2013 übergebenen „Sammlung Gerhard und Brigitte Hartmann im Dommuseum Hildesheim“.

Dem Sammlerehepaar Brigitte und Gerhard Hartmann ist es zu verdanken, dass in den letzten Jahren mehr als 500 moderne Graphiken als Schenkung an das Dommuseum gelangt sind, von denen die Ausstellung nur einen kleinen Teil zeigen konnte. Die große Zahl und besonders die vielen dem Sammlerehepaar persönlich gewidmeten Arbeiten zeugen von den engen Kontakten zu zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, von einer intensiven Beschäftigung mit dem Genre und dem ungeheuren Engagement, mit dem hier gesammelt wurde. Davon profitiert das Museum und auch die Öffentlichkeit, der die Kunstwerke in wechselnden Ausstellungen zugänglich gemacht werden können.

Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen: Totentänze. Graphiken aus der Sammlung Hartmann, hg. von Dr. Claudia Höhl, Hildesheim 2017.

Claudia Berg: Totentanz. Foto: Monheim / Dommuseum

Claudia Berg: Totentanz. Foto: Monheim / Dommuseum

Begleitprogramm

Totentanz– Chorkonzert

Dienstag, 14. November 2017, 20 Uhr, mit Werken von Schein, Brahms und Distler

Mitwirkende:

  • Kammerchor Hildesheim
  • Iris Düsseldorf, Flöte

Lichtkonzept und -regie: Jan Henri Gehrs

Leitung: Bernhard Römer

Der Einritt ist frei, Spenden werden erbeten. Es gibt nur ein begrenztes Platzangebot, eine Reservierung ist nicht möglich.

 

Öffentliche Führung

16. November 2017, 16 Uhr

  • Dr. Claudia Höhl

 

WortRaum Dommuseum

Mittwoch, 22. November 2017 18.00 Uhr: Wie möchte ich erinnert werden? Über Leben nach dem Tod

Dr. Claudia Höhl, Prof. Dr. Jürgen Manemann (Forschungsinstitut für Philosophie Hannover)

Veranstaltung in der Reihe wortRaum Dommuseum. Der Eintritt ist frei.