Vegetabil

Der aktuellen Frage nach dem Kulturtransfer asiatischer Kontemplation und Naturwahrnehmung in den divergenten Kontext Mitteleuropas widmet sich die Ausstellung „Vegetabil“ im Dommuseum Hildesheim. Ausgehend von Morio Nishimuras (geb. 1960 in Tokio) organischer Plastik „Süßer Regen“ werden im Dommuseum Hildesheim historische Publikationen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert ausgestellt, die sich unterschiedlichen Aspekten der Pflanzenwelt widmen. 

Während die Skulptur von Nishimura die feine Struktur und das vegetabil Gewachsene in einer raumgreifenden, sich zwischen abstrakt und gegenständlich einzuordnenden Formgebung entfaltet, zeigen die historischen Buchillustrationen das weite Spektrum des Interesses an der Pflanzenwelt auf.  Im Kräuterbuch „Hortus sanitatis“ (1491) sind heilsame Pflanzen beschrieben und abgebildet, in dem der Andacht dienenden „Hortulus animae“ (1593) bilden die Ranken und Blätter als Ornamente Rahmung und Verzierung, Meyers „Flora des Königreichs Hannover“ (1783) zeigt in großformatigen Kupferstichen die heimische Pflanzenwelt wohingegen eine Schrift Richard Piepers mit farbenprächtigen Abbildungen der Flora Asiens versehen ist.

Die Skulptur „Süßer Regen“ von Morio Nishimura wird dem Dommuseum von der ‚Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und Kulturstiftung‘ (Hannover) als Auftakt einer weiterführenden Kooperation zur Verfügung gestellt. Die zahlreichen historischen Publikationen entstammen der reichhaltigen Sammlung der Dombibliothek Hildesheim.