Meisterwerke aus dem Hildesheimer Domschatz auf Reisen

Bedeutende Exponate aus dem Dommuseum Hildesheim sind derzeit verliehen

Das Dommuseum Hildesheim hat derzeit mehrere bedeutende Kunstwerke aus dem Domschatz an andere Museen verlieren. Die zu den Hauptwerken des Domschatzes gehörenden Exponate konnten verliehen werden, weil sie während der derzeit laufenden, großen Sonderausstellung „Islam in Europa. 1000-1250“ nicht im Dommuseum zu sehen gewesen wären.

Stattdessen werden die Meisterwerke nun in Köln, Münster und Fritzlar gezeigt. „Damit wird erneut die hohe Qualität der Hildesheimer Schätze, die zum UNESCO-Welterbe gehören, bestätigt“, betont Prof. Dr. Claudia Höhl, die Direktorin des Dommuseums Hildesheim. Der Kurator, der Ausstellung „Islam in Europa. 1000-1250“, Dr. Felix Prinz, sagt: „Die Ausleihen sind nur deshalb möglich, weil unsere große Sonderausstellung die gesamte Fläche des Dommuseums umfasst.“

Im Museum Schnütgen, Köln, wird vom 25. November 2022 bis 19. März 2023 die Ausstellung ‚Magie Bergkristall‘ gezeigt. Aus dem Hildesheimer Domschatz ist dort erstmals außerhalb von Hildesheim das Große Bernwardkreuz (Hildesheim, um 1150, Inv. Nr. DS L 109) zu besichtigen. Unter großen Bergkristallen sind in dieses mit Edelsteinen besetzte Kreuz diejenigen Reliquien vom Kreuz Christi eingefügt, die Bischof Bernward von Kaiser Otto III. erhalten hat. Darüber hinaus werden in der Kölner Ausstellung aus dem Dommuseum Hildesheim ein Scheibenkreuz (Hildesheim, um 1140, Inv. Nr. DS 27 c) sowie das Reliquiar mit Bergkristall (Hildesheim (?), letztes Viertel 12. Jh., Inv. Nr. DS 20) gezeigt. Weitere Informationen unter: https://museum-schnuetgen.de/Magie-Bergkristall

In der Ausstellung ‚Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft‘ (28.10.2022 – 5.2.2023) im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster werden gleich sieben Meisterwerke aus dem Hildesheimer Domschatz präsentiert. Das Kopfreliquiar des Heiligen Oswald (Hildesheim, um 1185-1189, Inv. Nr. DS 23) gilt als eine Stiftung von Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin Mathilde – Zeitgenossen Kaiser Barbarossas – an den Hildesheimer Dom. Weiterhin sind in Münster das sog. Kreuz Heinrich des Löwen (Hildesheim, um 1180/90, Inv. Nr. DS L 112), das Kreuz auf Provisurpyxis (Hildesheim, um 1160, Inv. Nr. DS 17), das sog. Armreliquiar des Heiligen Gereon (Hildesheim, um 1130/40, Inv. Nr. L 1994-2), die Reliquienmonstranz der Heiligen Drei Könige (Niedersachsen, Mitte 14. Jh., Inv. Nr. DS 43), Pontifikalschuhe (Deutschland, Mitte 12. Jh., Inv. Nr. DS 87) und ein Reliquiar in Form einer Kugeldose (Niedersachsen, 2. Drittel 12. Jh., Inv. Nr. DS 136) zu sehen. Weitere Informationen unter: https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/ausstellungen/barbarossa/

Im soeben neu eröffneten Dommuseum Fritzlar wird noch bis Anfang Februar 2023 das Große Scheibenkreuz (Hildesheim, um 1140, Inv. Nr. DS 27 a) aus den Hildesheimer Beständen präsentiert. Weitere Informationen unter: https://www.katholische-kirche-fritzlar.de/fritzlar/dom/dommuseum/

Das Dommuseum Hildesheim zeigt noch bis zum 12.Februar 2022 die spektakuläre Sonderausstellung ‚Islam in Europa. 1000-1250‘. Im Hildesheimer Domschatz und in den Kirchenschätzen Mitteleuropas haben sich zahlreiche Kunstwerke aus vom Islam geprägten Regionen erhalten. Erstmals werden in dieser Ausstellung ausgehend von einem mitteleuropäischen Kirchenschatz die Gemeinsamkeiten und Verflechtungen der Kulturen. Meisterwerke aus den großen Museen Europas bieten in dieser Ausstellung eine einzigartige Möglichkeit, dieses auch für die Gegenwart relevante Thema zu betrachten.